Jobs in der Industrie 4.0: Mehr Gespür für das Geschäft

Die Stellenanzeige beginnt ganz klassisch: Der Maschinenbauer Trumpf sucht aktuell für seinen Schweizer Standort einen „initiativen, gewissenhaften und teamfähigen Maschinenbauingenieur“ – gerne mit fundierter Konstruktionserfahrung. Bei der Aufgabenstellung wird es bunter: Gefragt ist die Integration von mechatronischen und optomechanischen Komponenten, dazu sollen Laser eingebaut werden.

Verschiedene Disziplinen des Ingenieurwesens verschmelzen – zudem werden Maschinen immer stärker miteinander vernetzt. Industrie 4.0 heißt das Zukunftsprojekt mit dem Ziel, die Produktion immer stärker zu individualisieren.  Die Anforderungen an das Personal steigen: „Man muss über Grenzen hinweg denken“, sagt Stefan Gryglewski, Leiter des Zentralbereichs Personal bei Trumpf, der in den letzten drei Jahren etwa 1 000 Ingenieure eingestellt hat. Read more

3D-Druck: Hoffen auf den großen Sprung

Am Ende staunten sogar die Konstrukteure. Um 86 Prozent hatte sich das Gewicht eines Greifsystems verringert. Der Schlüssel zum Erfolg: 3D-Druck. Das Verfahren ermöglicht es dem Nürnberger Anlagenbauer Wittmann Robot Systeme, den Greifer nun aus Kunststoff zu bauen – statt wie zuvor aus Aluminium. Der Gewichtsverlust beschleunigt Arbeitsschritte und erlaubt es, kleinere Maschinen einzusetzen. „Der Greifer an sich ist jetzt nicht unbedingt günstiger, die ganze Anlage an sich aber schon“, sagt der technische Leiter Michael Tolz.

Für den Automatisierungsspezialisten war das Projekt ein weiterer Beleg dafür, dass sich die sogenannte additive Fertigung bewährt, die bekannt wird unter dem Schlagwort 3D-Druck. Read more

Open Innovation: Offen für Ideen von außen

Ein Getriebe ganz ohne Flüssigschmierstoffe, das auch in verschmutzungssensiblen Branchen wie der Lebensmitteltechnik einsetzbar ist – das könnte eine willkommene Ergänzung für das Portfolio von Wittenstein sein.  Zwar wäre es für den Getriebespezialisten mit Sitz in Igersheim kein Massengeschäft. Aber regelmäßig fragen Kunden nach. Entwickler im eigenen Haus fanden jedoch keine Lösung.

2011 schrieb das Unternehmen das Problem auf einer Innovationsplattform im Internet öffentlich aus. Das Ergebnis überraschte: „Es sind sehr interessante Ideen von sehr hoher Qualität hereingekommen“, sagt Bert Miecznik, Innovationsmanager bei Wittenstein. Unter den 26 Antworten war der ganz große Wurf zwar nicht dabei, dennoch sieht Miecznik den Pilotversuch als Erfolg: „Wir haben viele Kontakte in die Welt neu geknüpft.“

Auch andere Mittelständler öffnen ihre Entwicklungsabteilungen für die Öffentlichkeit und testen sogenannte Open-Innovation-Projekte. „Man fängt an, über den Tellerrand der eigenen Branche hinausauszublicken“, sagt Frank Piller, Professor für Technologie- und Innovationsmanagement an der RWTH Aachen. Read more