Industrie 4.0: Testlauf im virtuellen Raum

Industrieunternehmen simulieren zunehmend ganze Fertigungslinien. Das soll Fehlschläge bei Investitionen in die vernetzte Produktion verhindern und die Kosten drücken.

Die Arbeit vieler Tage – vom Winde verweht. So konnte es dem Verpackungsspezialisten Optima Pharma immer mal wieder ergehen. Das Unternehmen aus Schwäbisch Hall stellt unter anderem Abfüllanlagen für Medikamente her. Im Reinraum müssen neue Maschinen präzise ausgerichtet und eingestellt werden.  Dabei gilt es, Luftströme zu berücksichtigen. Die sind nötig, um ein Vakuum zu erzeugen, wo verpackt wird. Ein aufwendiges und langwieriges Unterfangen. Read more

Consulting: Vordenker suchen ihre neue Rolle

In den disruptiven Zeiten der Digitalisierung müssen auch Berater immer komplexere Projekte bewältigen. Neue Formen der Kooperation sollen den Geschäftserfolg sichern.

Er wäre der perfekte Berater für die moderne Wirtschaft: Tiefes Strategieverständnis verknüpft er mit betriebswirtschaftlicher Erfahrung auf Geschäftsleitungsebene. Hinzu kommt hohes Fachwissen für Logistik, Finanzen und die Produktion. Applikationen für Smartphones und die Firmen-IT programmiert er flugs selbst. Sogar agiles Arbeiten lebt der Experte vor – und vermittelt es den Kunden. Das Problem: Diesen Supertypen gibt es nicht. Nicht lieferbar.

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IT-Security: Schutzwälle für die Industrie 4.0

Hacker dringen über vernetzte Geräte in Werkhallen vor. Wer seine Systeme trennt, verringert das Risiko.

Die Suche dauert 92 Millisekunden und fördert 3,8 Millionen Ergebnisse zu Tage: Wer auf einer der Suchmaschinen für vernetzte Geräte mit den Stichworten „Deutschland“ und „Internet der Dinge“ sucht, wird mit ansteuerbaren Adressen geradezu überflutet. Viele Links führen zwar ins Leere oder lediglich auf die Startseiten von Firmen, aber auch als Amateur stößt man durch Ausprobieren auf Fernwartungszugänge für Drucker, DSL-Router und Adressen aus der „Internet of Things“-Cloud von größeren Anbietern.

Alleine damit ist noch kein Schaden entstanden – der Versuch zeigt aber, wie kurz der Weg von der Oberfläche des Internets zu den direkten Eingängen vieler Geräte geworden ist. Read more

Blockchain: Sicherer Hafen für Daten

IT-Dienstleister loten die Chancen der Blockchain für die firmenübergreifende Zusammenarbeit aus. Damit es klappt, müssen sie noch einige Hürden überwinden.

Vom Stahlproduzenten über den Schraubenspezialisten, den Triebwerkshersteller bis hin zur Fluggesellschaft: Hunderte Unternehmen arbeiten zusammen, damit ein neues Flugzeug schließlich abheben kann. Etwa drei Millionen Einzelteile werden in modernen Jets verbaut – die gesetzlich teils vorgeschriebene Dokumentation über deren Herkunft und Zustand ist eine Mammutaufgabe.

Weil die Unternehmen in der Lieferkette unterschiedliche Software einsetzen, werden Informationen oft noch auf Papier oder telefonisch weitergegeben. Abhilfe schaffen will der Softwarehersteller IFS, der sein Enterprise-Resource-Planning-System (ERP) unter anderem in der Luftfahrtindustrie vertreibt. Die Schweden erproben den Datenaustausch mit einer Technologie, die bisher vor allem als Grundlage für die Kryptowährung Bitcoin bekannt ist. „Was wäre, wenn die ERP-Systeme aller Beteiligten Informationen an eine Blockchain abgeben würden?“, fragt Bas de Vos, Direktor der Entwicklungsabteilung IFS Labs und gibt selbst die Antwort: „Dann kann man ein Produkt über den ganzen Lebenszyklus verfolgen – zu niedrigeren Kosten, mit höherer Datenqualität und mehr Vertrauen.“

Die Blockchain als Bindeglied entlang von Lieferketten: Es ist nur eine von vielen Anwendungen, die Unternehmen derzeit mit der Technologie erproben. Read more

EU-DSGVO: Verloren in der Schatten-IT

In der EU gelten bald strengere Vorschriften für die Nutzung persönlicher Daten. Vielen Firmen fehlt der Überblick, wo Informationen liegen und wer sie nutzt.

Die Digitaluhr läuft: Noch etwas mehr als elf Monate dauert es, bis am 25. Mai 2018 die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) auch in Deutschland in Kraft tritt. Unternehmen dürfen künftig weniger Daten von Verbrauchern erheben, benötigen dafür häufiger eine Erlaubnis und müssen nachweisen, dass sie mit den Daten verantwortungsvoll umgehen. Read more

Digitaler Zwilling: Spurensuche im virtuellen Raum

Der Verschleiß gab einem amerikanischen Zugbetreiber Rätsel auf: Immer wieder zeigten einzelne Radreifen von Dieselloks ungewöhnlich früh Ermüdungserscheinungen. Um der Ursache auf die Spur zu kommen, tauchten die Ingenieure tief in die Datensammlung ein. Am Ende der Detektivarbeit stand ein detailliertes Ergebnis: Alle defekten Reifen waren in einem bestimmten Reparaturwerk über eine bestimmte Weiche gerollt – die sorgte viele Kilometer später für die Schäden.

Möglich war die Recherche nur, weil den Technikern zu jedem Radreifen ein umfangreicher Datensatz zur Verfügung stand – mit Informationen aus Konstruktion, Produktion und dem tatsächlichen Einsatz auf Amerikas Schienen.  „Mit traditionellen Datensätzen hätten die Betreiber das nie herausgefunden“, sagt Carlos Härtel, Forschungsdirektor des Industriekonzerns GE in Europa.

Die virtuelle Abbildung eines Produktionsteils – von dessen Bau bis zur Verschrottung – wird in der Industrie als „digitaler Zwilling“ bezeichnet. Und mit der zunehmenden Vernetzung von Maschinen und Geräten gewinnt der Begriff aktuell an Bedeutung. Read more

Plattformen für die Industrie: Maschine sucht Anschluss

Es ist ein typisches Problem von IT-Dienstleistern: So stolz sie auf ihre Produkte auch sind – auf einer Messe lassen sich Software und Services meist nur schwer präsentieren. Werden Daten und Konzepte allein am Bildschirm gezeigt, lockt das bestenfalls Fachleute an. Das Kölner Unternehmen Plusserver setzte auf der vergangenen Cebit auf Technik, die optisch mehr hermacht – und baute auf seinem Stand einen voll funktionsfähigen Roboterarm auf.

Das Gerät stammte vom Kunden Kuka. Die Besonderheit: Jenseits von Messe-Ausflügen ist der Roboterarm in eine sogenannte hybride IT-Architektur eingebunden. Einige Informationen zur Steuerung stammen aus firmeneigenen Rechenzentren, andere Daten tauscht der Roboter mit externen Servern aus.  Plusserver bietet Softwarearchitekturen an, die beide Welten nahtlos miteinander verzahnen sollen.

Die Marktperspektiven sind gut. Denn die Industrie investiert derzeit viel Zeit und Geld, um ihre Anlagen und Prozesse im „Internet der Dinge“ zu vernetzen. Read more

Multi-Cloud: Clevere Kombination

Der erste Blick täuscht gewaltig. Als vollkommen simpel empfinden es viele Beschäftigte heute, an ihrem Arbeitsplatz Soft- und Hardware zu nutzen. Dabei haben sie keine Ahnung, was die Computerspezialisten im Hintergrund alles leisten müssen, damit sie sicher Berechnungen anstellen oder Daten speichern können. Mehr Komfort im Büro beschert den Technikexperten mehr Arbeit: „Für den Anwender wird es einfacher – für die IT-Abteilung dagegen sehr viel aufwendiger“, sagt Khaled Chaar, Geschäftsführer des Kölner IT-Dienstleisters Pironet.

Weil Kapazitäten von mehr Dienstleistern bereitgestellt werden, wächst die Komplexität. Hintergrund sind die immer stärker ausdifferenzierten Cloud-Strategien der Unternehmen. Sie kombinieren eigene Rechenleistung mit einer Vielzahl von Cloud-Services unterschiedlicher Anbieter. Ihnen ist klar: Mit der einen Cloud ist es nicht mehr getan: Unternehmen verknüpfen heute eine Vielzahl von Angeboten. Und die richtige Balance zu finden fällt schwer. Wer sich verzettelt, zahlt drauf. Read more

IT-Security: Detektive in der digitalen Welt

Wonderwoman wird schon attackiert, und auch Romeo muss sich vorsehen. Die beiden Codenamen stehen für zwei globale Unternehmen. Gelbe und rote Zahlen, die auf einem wuchtigen Monitor blinken, zeigen Cyberangriffe, die in diesem Moment auf sie einprasseln. Überwacht wird das Gefecht von einem internationalen Team aus Sicherheitsfachleuten, die der IT-Ausrüster Cisco in einem Kontrollzentrum im polnischen Krakau zusammengezogen hat. Seit April kontrollieren sie von hier aus den Datenverkehr von Kunden auf Schadsoftware oder Phishing-Versuche.

Hinter den hochgesicherten Türen arbeiten begehrte Spezialisten: Im ohnehin von Engpässen geprägten Markt für IT-Fachkräfte sind Security-Experten besonders rar. Read more